Die wahre Geschichte hinter dem Singer Haus!
Hinter dem Singer Haus verbirgt sich eine spannende Geschichte!
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Wusstet ihr eigentlich irgendetwas über die interessante Geschichte, die hinter dem Singer Haus und seiner Entstehung am Nevsky Prospekt liegt? Auch bekannt als das Haus der Bücher oder Дом Книги ist dieses historische Gebäude einerseits die größte Bibliothek Sankt Petersburgs und andererseits das intellektuelle und kulturelle Zentrum der Stadt.
Es befindet sich auf der gegenüberliegenden Seite der Kasaner Kathedrale, sowie an der Ecke des Jekaterinsky-Kanals. Pavel Suzor war der Designer dieses meisterhaften Gebäudes für die russische Filiale der Singer Sewing Machine Company. Zunächst war eigentlich ein riesiger Wolkenkratzer, genauso wie der des Firmensitzes in New York geplant. Jedoch besagt ein bestimmtes Gesetz in St. Petersburg, dass Gebäude in der Stadt nicht die Höhe des Winterpalastes und der Eremitage übersteigen dürfen.
Das Höhenlimit betrug 23,5 Meter, woraufhin sich der estnischen Künstler Amandus Adamson und Pavel Suzor eine geniale Lösung einfallen ließen. Sie krönten das sechsstöckige Kunstwerk zusätzlich mit einem 2,8 Meter hohen Glasturm, der wiederrum mit einer Glaskugelskulptur am obersten Ende vollendet wurde.
Nach dem zweijährigen Bau öffnete das Singer Haus am 12. Dezember 1904 seine Türen. Es war zu damaliger Zeit ein Unikat, da es Russlands erstes modernes Hochhaus mit Stahlträgern, feuerfesten Böden und Decken war. Nichtsdestotrotz verschaffte der an der Spitze angebrachte Glasturm den Eindruck einer beträchtlichen Erhöhung, was aber nur eine optische Täuschung darstellt. Das Gebäude blieb noch immer niedriger als die Türme der Blutskirche und der Kasaner Kathedrale.
2004 wurde das Singer Haus aufgrund von Renovierungen geschlossen und 2006 wieder neu eröffnet. Heute stellt es das Zuhause mehrerer Geschäfte dar, zudem unter anderem die Bibliothek und das Café Singer zählen.
Wenn ihr also nächstes Mal den Nevsky Prospekt entlang spaziert werdet ihr dieses geschichtsträchtige Gebäude mit Sicherheit nicht übersehen. Wenn ihr Lust und Zeit habt, das Wetter vielleicht auch nicht das Schönste ist, dann könnt ihr einen köstlichen Kaffee im zweiten Stock genießen, während ihr in dem einen oder Buch schmökert.
Dieser Artikel wurde verfasst von Daniela Danzinger, Praktikantin und Studentin bei Liden & Denz.