Bereits im 11. Jahrhundert lebten auf dem Gebiet um den Kreml erste Siedler. Im Jahr 1147 soll Juri Dolgoruki, der Fürst von Susdal, Moskau gegründet haben. Neunzig Jahre später brannten die Reiterhorden der Tataren die Holzfestung an der Moskwa ein erstes Mal nieder. Ihre Bewohner blieben den Tataren gegenüber tributpflichtig bis Großfürst Iwan III, der Großvater des bekannteren Ivans des Schrecklichen, an die Macht kam und die Invasoren aus dem Osten zurück trieb. 1571 steckten jedoch die Krimtataren auf einem ihrer Raubzüge Moskau erneut in Brand. Aber egal, wie oft Moskau bedroht, belagert und zerstört wurde, die Stadt wurde immer wieder aufgebaut.
Als Zar Peter der Große 1712 die russische Hauptstadt ins neu gegründete St. Petersburg verlegte, verlor Moskau an Bedeutung. Es blieb jedoch wichtig genug, um 1812 Napoleons Hauptziel auf seinem Russlandfeldzug zu sein. In der Nacht, als die Franzosen einmarschierten, zerstörte eine Feuersbrunst den Großteil der Stadt. Nach der Oktoberrevolution verlegten die Bolschewiken Russlands Hauptstadt wieder nach Moskau, von wo aus das riesige Sowjetreich regiert wurde.
Heute ist Moskau das politische und wirtschaftliche Zentrum Russlands. Mit rund 13 Millionen Einwohnern ist es die größte Stadt Europas. Moskau ist der Schmelztiegel eines multi-ethnischen Imperiums und eine hochinteressante Mischung aus Europa und Asien. In den Nullerjahren schossen Wolkenkratzer aus dem Boden, die Innenstadt wurde gnadenlos saniert. Aber es gibt auch ein anderes Moskau, abseits vom Sadowoje Kolzo (Gartenring) und dem Kreml: Gemütliche Cafés, schmale Gassen, versteckte Künstlerateliers und verträumte Parks gehören ebenso zum Stadtbild wie die gigantischen Zuckerbäckerbauten der Stalinzeit und teure Modeboutiquen. In Moskau ist immer etwas los. Die Club-Szene hat sich in den letzten Jahren rasant entwickelt und Moskau zu einer der Party-Hauptstädte Europas gemacht. Diese Stadt steht anderen Metropolen auch in punkto Bars, Kneipen und eleganten Restaurants in nichts nach. In Moskau macht das Ausgehen Spaß!
Eine Zarenburg, das Verwaltungszentrum der Sowjetunion und jetzt der Amtssitz des Präsidenten – jahrhundertelang symbolisierte der Kreml die Macht Russlands. Im 12. Jahrhundert als Festung errichtet, ist der Kreml heute beliebtes Ausflugsziel von Einheimischen und Touristen.
Auf dem Roten Platz fanden einst die Hinrichtungen bekannter Rebellen statt, wie etwa des Kosakenführers Stepan Rasin. Der Name Roter Platz geht weder auf die Farbe der ihn umgebenden Ziegelmauern noch auf die Verbindung der Farbe Rot mit dem Kommunismus zurück. Vielmehr stammt dieser Name vom russischen Wort красная (krasnaja) ab, das sowohl «rot» als auch «schön» (veraltet) bedeutet.
Die Basilius-Kathedrale wurde im 16. Jahrhundert von Iwan dem Schrecklichen zum Gedenken an die Eroberung Kasans in Auftrag gegeben. Ihre neun den Roten Platz überragenden Zwiebeltürme dienen oft als Kulisse für westliche TV-Reportagen aus Moskau. Die Kathedrale ist heute ein Museum.