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Kunstkamera – Die Kammer des Schreckens

Kunstkamera – Die Kammer des Schreckens
14 November 2016

Kunstkamera – Die Kammer des Schreckens von Sankt Petersburg!

Vergangenes Wochenende hab ich wohl eines der außergewöhnlichsten Museen in Sankt Petersburg besucht, und zwar die Kunstkamera, oder wie ich sie jetzt nenne: „Die Kammer des Schreckens“. Zuerst hielt ich es für ein ganz normales Museum mit diversen Ausstellungen von denen es ja so viele in der Stadt gibt, doch ich habe mich getäuscht. Denn was dort auf mich wartete, ließ mich in dieser Nacht nicht ruhig schlafen. Ich war nach meinem Besuch wirklich erschrocken, dass man so etwas überhaupt zeigen dürfte – vor allem, wenn dieses Museum täglich von unzähligen Schulklassen und Familien mit Kleinkindern besucht wird.

Doch was ist die Kunstkamera genau?

Die Kunstkamera ist das erste und älteste Museum in Sankt Petersburg, welches einst durch Zar Peter I. hervorgegangen ist. Vor Ort werden ungewöhnliche Ausstellungsstücke gezeigt, die er von seinen Reisen durch Europa mitnahm. Ursprünglich wollte er Schiffsbau studieren, jedoch nahm er nicht nur diese Kenntnisse zurück nach Russland, sondern auch diverse Eindrücke vom Leben in Europa und dessen Kultur. Vor allem die zahlreichen Raritätensammlungen und Kuriositätenkabinette haben ihn fasziniert und genau deshalb wollte er etwas Gleichwertiges auch in seinem Heimatland erschaffen.

Alles was gefiel, wurde gesammelt und in die Kunstkamera gebracht, denn er wollte den Menschen in seiner Heimat zeigen, wie vielfältig die Welt ist und welche Geheimnisse die Natur birgt. Nach der Gründung des ersten russischen Museums im Jahr 1714 wurde es sehr populär und die Menschen kamen aus dem ganzen Land um es zu bewundern.

Doch was war das Schreckliche in diesem Museum?

Wie schon zu Beginn erwähnt, gab es etwas in diesem Museum, das mich nachts nicht ruhig schlafen ließ. Nein, es waren nicht die kulturellen Ausstellungsstücke diverser europäischer Länder, sondern ein bestimmter Ausstellungsraum – nämlich die Sammlung der „Missgeburten“. Ja ihr hört richtig, denn es handelt sich dabei um einen Raum voll mit menschlichen und tierischen Föten, die anatomische Fehlbildungen vorweisen und in Alkohol konserviert wurden. Die Sammlung schockierte das Publikum damals wie heute. Erworben hatte sie der Zar größtenteils von einem niederländischen Anatomieprofessor.

Diese Ausstellung machte die Kunstkamera zu einem der außergewöhnlichsten und größten ethnologischen Museen weltweit, denn der Fundus des Museums umfasst über eine Million Exponate und es kommen täglich neue dazu.

Ich persönlich war sehr erschrocken von dieser einzigartigen Sammlung und auch meinem Magen ging es danach eine Zeit lang nicht besonders gut. Jedoch war es irgendwie etwas Besonderes, da ich so etwas zuvor noch nie gesehen hatte.

Die englische Version meines Kollegen Alexander Stirling über die Kunstkamera finden Sie hier.

Dieser Artikel wurde verfasst von Daniela Danzinger, Studentin und Praktikantin bei Liden & Denz.

Posted by Daniela Danzinger

Привет everyone. My name is Daniela, I’m 22 years old and I am from Vienna/Austria. I am currently working as "Social Media Content Assistant" at Liden & Denz in Saint Petersburg. In the course of my economic studies, we have the opportunity to do an internship abroad in the 5th semester and I’ve chosen Russia. I really enjoy the time here!

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