Moskau in der Corona-Zeit
Ich bin für mein Auslandsjahr nach Moskau gefahren. Das allein fühlt sich wie eine große Leistung an – wenn man bedenkt, dass ich sowohl ein Visum beantragen als auch einen Corona-Test durchführen lassen musste, und die ganze Zeit Angst gehabt habe, dass entweder die Grenzen geschlossen werden oder ich positive getestet werde.
Ich bin Engländerin und studiere Deutsch und Russisch an der Uni. Als ich mein Auslandsjahr geplant habe, habe ich es zu einer Priorität gemacht, nach Russland zu fahren, weil ich das Gefühl hatte, dass ich Russland noch nicht genug viel erlebt habe. Aber Moskau in der Corona-Zeit – kann man das überhaupt ‘ein Erlebnis’ nennen?
Ich würde mit ‘ja’ antworten. Moskau sieht jetzt so aus, wie es im Herbst 2019 aussah, als ich die Stadt zum ersten Mal besucht habe. Es wird an öffentlichen Orten mehr geputzt und es gibt natürlich die Maskenpflicht; das Atmen ist also ein bisschen schwieriger. Andere Unterschiede sind aber kaum zu bemerken. Die Straßen sind voller Menschen, Restaurants und Geschäfte sind offen, auch im Bolshoi-Theater finden immer noch Aufführungen statt. Als Touristin habe ich auch Glück, dass mich niemand dabei verhindert, die WDNCh, Arbat und St. Basils Kathedrale zu besichtigen!
Jedoch vor Kurzem mussten Unternehmen in Moskau einen bestimmten Anteil ihrer Mitarbeiter ins Homeoffice schicken. Liden & Denz hat sich abgestimmt auf die heutige Situation auch Veränderungen gemacht: sie hat nämlich dafür gesorgt, dass Studenten bei allen Kursen mitmachen können, auch wenn sie nicht physisch da sein können. Konkret bedeutet das, dass manche in der Schule mit dem Lehrer/der Lehrerin studieren, und andere online (per Video) mitmachen.
Persönlich studiere ich im Moment online. Das hat für mich gut geklappt! Ich sitze ganz gemütlich in meinem Pyjama, mache viele nützliche Notizen und finde jedes Mal etwas heraus, was ich früher nicht gewusst habe. Die Lehrerin ist so gründlich, dass unsere Lektionen immer länger dauern als geplant. Und die Zeit, die ich nicht dafür verbringe, um mit der U-Bahn in die Schule zu fahren, kann ich für meine eigenen Ausflüge verbringen.
Der Online-Kurs ist also sehr bequem, aber man darf sich nicht zu viel entspannen: es gibt keine Möglichkeit, sich zurückzulehnen und passiv zu hören, was die Lehrerin sagt. Niemand kann sich verstecken, weil die Lektionen sehr interaktiv sind, und bei Grammatikübungen wird jeder gefragt.
Abschließend könnte ich nicht glücklicher sein, dass ich nach Moskau gefahren bin, Corona oder nicht! Wir müssen aber immer noch die Daumen drücken, dass die Corona-Maßnahmen helfen, die weltweite Situation zu verbessern.
Dieser Artikel wurde von Olivia geschrieben, einer jetzigen Studentin bei Liden & Denz Moskau