Nikita Chruschtschow
Nikita Chruschtschow
Heute möchte ich euch ein kurzes Porträt über den Mann vorstellen, der während des Kalten Krieges nicht weniger als das Schicksal der Welt in seinen Händen hielt. Nikita Chruschtschow – Никита Хрущёв – war 1953 bis 1964 Parteichef der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU) und 1958 bis 1964 Regierungschef der UdSSR. Er propagierte ein friedliches Verhältnis mit dem Westen und forcierte die “Entstalinisierung” der Sowjetunion, was parteiintern sehr ungern gesehen war. Dennoch trieb er die Aufrüstung der Raketentechnik voran und zielte auf eine Führungsrolle der UdSSR ab.
Geboren wurde Chruschtschow 1894 in der Ukraine. Er stammte aus einfachen Verhältnissen und war als Monteur und Mechaniker in einem Bergwerk in Donezk tätig. 1918 trat er der Roten Armee bei, für die er auch in den Kampf zog. Den Weg für seine spätere Karriere ebnete er 1923 mit einem Abschluss an der Parteihochschule in Moskau. Es folgte ein rasanter Aufstieg. Er hatte diverse Posten und Ämter inne und knüpfte dadurch wichtige Kontakte. So hat er bspw. während dem Zweitem Weltkrieg den Partisanenkampf in der Ukraine koordiniert. Nach Kriegsende baute Chruschtschow dann die Partei in der Ukraine wieder auf. Als er 1949 zum Sekretär des Zentralkomitees der KPdSU ernannt wurde, schafft er den Schritt ins Machtzentrum nach Moskau. Nach dem Tod von Josef Stalin (1953) wird Chruschtschow zu einem der vier Sekretäre der KPdSU ernannt und ist damit definitiv im innersten Zirkel der Partei angelangt.
Den wohl bedeutendsten Moment seines Lebens bestritt er als es 1962 kam zur Kubakrise kam. Auf der einen Seite die Sowjetunion, die Fidel Castro ihre militärische Unterstützung zusicherte. Auf der anderen Seite die USA, die eine Ausbreitung des Kommunismus auf die anderen lateinamerikanischen Länder um jeden Preis verhindern wollte. Der US-Senat ermächtigte Kennedy notfalls zur Waffengewalt zu greifen. Von beiden Seiten wurden Drohungen ausgestossen, die allenfalls auch einen Einsatz von Atomwaffen beinhalteten.
Im Oktober 1962 bestätigte sich durch Luftaufnahmen die Stationierung von sowjetischen Mittelstreckenraketen auf Kuba. Die USA errichteten daraufhin eine Seeblockade gegen sowjetische Frachter auf Kuba. Auf Grund des aussenpolitischen Druckes befehligte Chruschtschow am 28. Oktober 1962 den Abzug sowjetischer Angriffswaffen. Damit war die Kubakrise überwunden. Im Jahr darauf beschlossen die beiden Seiten auf Grund der hohen Risikosituation den „heissen Draht“ zu installieren, mittels welchem die beiden Staatschefs – Chruschtschow und Kennedy – jederzeit verbunden waren.
Chruschtschow war bekannt für seinen impulsiven Charakter, der sich einmal während während einer Rede an einer UN-Vollversammlung äusserte, als er mit seinem Schuh auf den Rednerpult haute. Dennoch verstand er es offensichtlich im entscheidenden Moment sich zurückzuhalten.
Matthias Thoeny, currently studying at Liden & Denz Moscow