Udelnaja Flohmarkt
Ein besonderes Highlight für den Aufenthalt in St. Petersburg stellt ein Besuch des Udelnaja-Flohmarktes dar. Jedes Wochenende am Samstag und Sonntag sowie an Feiertagen öffnet der Markt seine Pforten, dabei gibt es keine fixen Öffnungszeiten, die meisten Händler sind zwischen 11.00 und 17.00 anzutreffen. Auch im Winter hat der Markt geöffnet, allerdings sind nachvollziehbarer Weise bei -25°C auch weniger Händler anzutreffen als in den Sommermonaten.
Die Händler versuchen hier buchstäblich alles vom Motorroller bis zum Bügeleisen, von Weltkriegsorden bis zu Gemälden, von Kronleuchtern bis zu Absurditäten aller Art an den Mann zu bringen. Wer Wühltische mag, wird den Udelnaja-Flohmarkt lieben. Als einer der größten Märkte der russischen Föderation und der einzige seiner Art in St. Petersburg ist es möglich, viele Stunden auf dem weitläufigen Gelände zu verbringen, ohne einem Händler zweimal zu begegnen.
Mit dem öffentlichen Nahverkehr ist der Flohmarkt auch äußerst einfach zu erreichen. Man verlässt die Metrostation Udelnaja (von der Metrostation Newski Prospekt einfach 5 Stationen mit der Blauen Linie (Nummer 2) in Richtung Parnas) nach rechts und läuft parallel zu den Gleisen. Überquert die Straße und geht dann links über die Bahngleise. Nach den Bahngleisen geht es zwischen Verkaufsräumen in Containerartigen Gebäuden nach rechts, dann einfach immer weiter parallel zu den Gleisen. Nach den Verkaufsgebäuden folgen die Secondhand-Händler, erst danach beginnt der eigentliche charmante Teil des Marktes, an dem Privatleute ihren Hausstand zum Verkauf bieten.
Bereits unmittelbar an der Metrostation begegnet man den ersten Händlern, die ihre Waren feil bieten. Diese sind aber noch nicht Teil des eigentlichen Flohmarkts, der sich weit entlang der Gleise erstreckt. Die Preise sind im Allgemeinen keineswegs fix, wer nicht zumindest versucht zu handeln ist selber schuld. Auch geringe Sprachkenntnisse können einem mit etwas Geschick einen deutlichen Vorteil beim Preis verschaffen.
Was mir beim Besuch des Marktes aufgefallen ist, ist dass Nichtrussen oftmals andere Preise genannt bekommen als Russen, da viele darauf hoffen, dass bei Touristen mehr zu holen ist. Wenn man also jemanden dabei hat, der Muttersprachler ist, kann man unter Umständen die ohnehin meist niedrigen Preise noch einmal drücken.
Einige der Händler sind darauf spezialisiert, früh zu kommen und bei den anderen Händlern Schnäppchen zu finden. Diese verkaufen sie dann zu teureren Preisen weiter, weshalb es von Vorteil sein kann, früher auf den Markt zu gehen.
Für mich ist der Markt eine echte Alternative zu den vielen Souveniershops, die man überall findet, da man viele Andenken aus mehreren Epochen zu Spottpreisen finden kann, wenn man etwas Geduld und Willen mitbringt. Eben keine Massenware von der Stange, sondern einmalige Unikate.