Hallo und Moin Moin aus Sankt Petersburg
Es ist so weit, ich schreibe meinen ersten Post für Liden and Denz Sankt Petersburg. Wenn ich mich selbst in einem Wort beschreiben sollte, dann würde ich wohl Reisejunkie zu mir sagen. Der Auslöser meiner Sucht geht auf das Jahr 2009 zurück, als ich, ein 14-jähriges Tüt-Ei aus Norddeutschland zum ersten Mal allein reisen durfte. Damals besuchte ich eine Sprachschule in Dublin, um mein English zu verbessern. Die Auswirkungen des 3-wöchigen Aufenhaltes waren verheerend: Ich entdeckte meine Freude am Sprachen lernen, wurde selbstständiger und selbstbewusster und was das Reisen in andere Länder betrifft, hatte ich Blut geleckt. Ich wollte mehr davon, weiter weg, länger weg und mehr Sprachen lernen.
So entschied ich mich letztendlich Russisch als zweite Fremdsprache an der Universität zu studieren. Einen einzigen, ausschlaggebenden Grund, warum ich Russisch studieren wollte, gab es nicht, aber dafür viele kleine: Russisch bedeutete eine Herausforderung, eine neue Kultur oder auch ein neues Verständnis vom Leben, wie man es sagen könnte. Meine Entscheidung habe ich jedenfalls nie bereut: Russisch bietet Zugang zum Verständnis vieler slavischer Sprachen und wird durch seine Verbreitung während der Sowjetzeit auch heute noch in vielen Ländern Osteuropas und Kleinasiens gesprochen (was natürlich einen weiteren Pluspunkt für Reisebegeisterte bedeutet). Russisch hat mich letztendlich hierher gebracht: Nach Sankt Petersburg, der Kulturmetropole Russlands, der Stadt Peter des Großen. Das ist zwar nicht mein erstes Mal in Russland, aber mein erstes Mal in Sankt Petersburg und ich muss sagen, ich bin überwältigt: Alle 100 Meter treffe ich auf ein neues Museum, Theater oder wichtiges Denkmal. Ich kann es gar nicht erwarten, durch die Eremitage zu schlendern, danach Piroschki in der столовая (stolowaja) zu essen und dann ganz gemütlich den großen Nevsky Prospekt nach Hause zu schlendern. In dieser Stadt kommt mit Sicherheit keine Langeweile auf.
Da ich im Sommer 2015 bereits einen Monat in Kazan bei einer Gastfamilie gelebt habe, würde ich mich als recht vertraut mit der russischen Kultur bezeichnen. So habe ich gelernt Tapotschki im Haus zu tragen, dass Aberglaube weit verbreitet ist und dass die Familie für die Russen Alles bedeutet.
Abschließend möchte ich noch ein kleines Sprichwort zum Besten geben: Не говори, что делал, а говори, что сделал (He gowori, schto delal, a gowori, schto sdelal). Frei übersetzt bedeutet es: „Erzähl nicht über das was du gemacht hast, sondern das, was du auch beendet hast. Mir gefällt dieses Sprichwort, da eines deutlich macht: Wenn du etwas beginnst, dann beende es und dann kannst du stolz auf dich sein. Mit diesen Worten beginne ich die erste Woche bei Liden und Denz und beende meinen ersten Blogpost.
Dieser Artikel wurde verfasst von Ayla, Studentin und Praktikantin bei Liden and Denz Sankt Petersburg.