Milda – Freiheitsdenkmal Lettlands

Die Freiheitsstatue Rigas ist eines der bekanntesten Symbole der Hauptstadt Lettlands. Sie wurde aus Granit und Kupfer gefertigt und symbolisiert die Einheit des Volkes und dessen Wunsch nach Unabhängigkeit und Freiheit.
Das Freiheitsdenkmal wurde zum Gedenken der in den Freiheitskämpfen gefallenen Soldaten errichtet. In den Händen der Freiheitsstatue glänzen drei strahlende Sterne, die Lettlands kulturhistorische Regionen – Kurland, Livland und Lettgallen – darstellen. Am Fuss des Denkmals findet man die Worte „Für Vaterland und Freiheit!“. Das 42.7 Meter hohe Freiheitsdenkmal wurde am 18. November 1935 offiziell eingeweiht. Realisiert wurde es durch Spenden des Lettischen Volkes. Der Entwurf des Freiheitsdenkmals stammte von dem talentierten lettischen Bildhauer Kārlis Zāle (1888–1942). Dessen Pläne wurden später vom Architekten Ernests Štālbergs umgesetzt. Der Bau des Monuments dauerte vier Jahre.
Das Monument überstand, anders als viele andere wichtige Bauten, die Bombardierung Rigas während des Zweiten Weltkrieges. Insgesamt sind 56 Skulpturen in dreizehn Gruppen auf 4 verschiedenen Ebenen abgebildet. Sie erinnern an Lettlands wichtigste geschichtliche Ereignisse und an die Kultur des Landes.
Eingemeisselt in das Denkmal findet man bedeutende Figuren aus der Lettischen Geschichte und aus den Sagen der Ahnen. Die Figur “Lettland” berichtet von der Bereitschaft, sein Vaterland zu verteidigen. “Die Kettensprenger” stehen für die Kraft, die Ketten der Sklaverei zu zerreissen. Der lettische Sagenheld „Lāčplēsis“, zu deutsch der Bärenreißer, fordert auf, sich gegen feindliche Mächte zur Wehr zu setzen, während die geistige Kraft von der Figur “Vaidelotis”, einem heidnischen baltischen Priester, verkörpert wird. Das Denkmal mündet in einem Granitobelisken, der Freiheitsstatue Milda.
Die Milda ist für die Letten sowas wie die Freiheitsstatue für die Amerikaner oder für uns Schweizer die Helvetia. Unter Sowjetischer Herrschaft waren Versammlungen am Freiheitsdenkmal gänzlich verboten. Mit dem Beginn der Widerstandsbewegungen gegen die Okkupation, begannen die Menschen sich dennoch am Fusse der Milda zu versammeln. Der Ort war auf Grund seiner symbolischen Bedeutung der geeignete Treffpunkt und sein Mythos wurde durch diese Treffen noch mächtiger. Heutzutage ist an dem Denkmal wieder eine Ehrenwache – Soldaten, die das Monument bewachen – postiert, die die Unabhängigkeit Lettlands symbolisiert. Viele Einheimische haben ein nahes Verhältnis zur Milda. An diesem symbolträchtigen Ort trifft man sich, wenn man sich politisch für etwas einsetzt oder eine Hochzeit oder einen Studienabschluss feiert. Ausserdem eignet sich das Denkmal ausgezeichnet als Orientierungspunkt, da es von weitem sichtbar sich hoch in die Luft erhebt, mitten im Zentrum Rigas.
Matthias Thöny, Praktikant bei Liden & Denz in Riga