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Bunker 42 in Moskau: Geschichte zum Anfassen

Bunker 42 in Moskau: Geschichte zum Anfassen
08 Mai 2019

In Moskau gibt es viele interessante Museen, die einen Besuch wert sind und auf meiner To-Do Liste stehen. Eins davon ist das Kalter-Krieg-Museum mit dem Namen „Bunker 42“. Das Besondere an dem Museum ist, das es sich tatsächlich in einem ehemaligen Bunker befindet. Er liegt unterirdisch in der Nähe der Metrostation Taganskaja, in der Straße Kotelnitscheski 5- Pereulok, 11.

Nachdem wir im Voraus eine Führung in englischer Sprache gebucht hatten, haben wir uns diese Woche mit einer kleinen Gruppe auf den Weg zum Bunker 42 gemacht. Die Führung dauerte 60 Minuten und hat uns 2000 Rubel pro Person gekostet. Wundert euch nicht, wenn ihr in der Schlange mit Einheimischen steht und diese dann deutlich weniger für den Eintritt zahlen müssen als ihr – die Preise für Touristen weichen leider stark von den offiziellen Preisen ab.

Eintrittskarte

Die militärische Anlage wurde im Jahre 1956 als Gefechtsstand für den Fall eines Atomkrieges fertiggestellt und unterlag bis 1995 der Geheimhaltung. Seit 2006 ist sie als Museum des Kalten Krieges öffentlich zugänglich und trägt den Namen „Bunker 42“, in Anlehnung an die ehemalige Bezeichnung „staatliches Objekt Nr. 42“. Es befindet sich 65 Meter (18 Stockwerke zu Fuß!!!) unter der Erde und hat eine Fläche von rund 7000 m². Da sie sich in den ehemals sowjetischen Geheimgängen unter dem Moskauer Stadtzentrum erstreckt und über eine versteckte Anbindung an die Tunnelschächte der Moskauer Metro verfügt, zählt die Anlage zu den einst geheimsten Orten Moskaus. Heute ist das Museum einer der größten Touristenmagnete und lockt Geschichts- und Sowjetinteressierte aus aller Welt in die russische Hauptstadt.

Doch was für sie einer unterhaltsamen Geschichtsstunde gleicht, war für die Angestellten des Bunkers während der Hochphase des Kalten Krieges eine stets zu erwartende Realität. Josef Stalin höchstpersönlich hatte den Bau der unterirdischen Anlage Anfang der 1950er Jahre in Auftrag gegeben, die für den Fall eines nuklearen Angriffs als militärisches Hauptquartier dienen sollte und sowohl gegen Atomstrahlung als auch als Kommandozentrale für Langstreckenraketen gerüstet ist. Obwohl er für den Bau verantwortlich war, konnte Stalin den Bunker tatsächlich nie besuchen: Er starb drei Jahr vor der Fertigstellung der Anlage. Trotzdem verlor sie erst in den 1980er Jahren, als sich die internationale Lage entspannte und Perestrojka und Glasnost ihre Zeit hatten, ihre Bedeutung für das russische Militär.

Mit diesem Vorwissen begannen wir also unsere Führung. Der Tourguide, der uns durch den Bunker führen sollte, war wie die anderen Guides in authentischer Uniform gekleidet. Nachdem wir ganze 18 Stockwerke in Moskaus Unterwelt abgestiegen sind, erwartete uns eine praktische Führung durch verschiedene Gänge, Tunnel und Ausstellungsräume. Tatsächlich war der Inhalt der Führung sehr informativ, allerdings würde ich das nächste Mal eine Führung in russischer Sprache bevorzugen, da der Guide aufgrund seines doch recht starken Akzents einige Male schwer zu verstehen war. 

Bunker 42 Bunker 42

Besonders gut gefallen hat mir die Tatsache, dass wir tatsächlich alles anfassen und bis auf sehr wenige Ausnahme auch alles fotografieren (jedoch nicht filmen!) durften. Als Besucher des Bunkers 42 kommt man also in den direkten Kontakt mit der Geschichte. Das vielfältige Tourprogramm wurde ergänzt durch die Simulation eines Nuklear- Angriffs und einer kurzen Filmvorführung mit Eindrücken davon, was auf der Welt in solch einem Fall geschehen würde. Beeindruckend und erschreckend zugleich – und sicherlich einen Besuch wert.

Wenn euch der Bunker 42 schon am Tag gefallen hat, was meint ihr dann, wie ihr diesen am Abend finden werdet? Testet dies doch einfach bei einem nächtlichen Besuch, denn nach Einbruch der Dunkelheit wird ein Abteil des Bunkers zum Nachtclub umfunktioniert, in dem ihr die Nacht zum Tag machen könnt.

Posted by Regina Janzen

Hello friends, my name is Regina and I am from Germany. Fortunately, as an intern at Liden & Denz, I am able to blog some exciting and interesting facts about Russia or recommendable places in Moscow for you. I am looking forward to an exciting time!

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